Zur Glaubwürdigkeit einer Kommunikation trägt auch die Strategie nicht bei, in der schriftlichen Kommunikation intern und extern das eine zu sagen und im Hintergrund durch die Sprecher und externen Berater das andere durchstechen zu lassen. Am Ende erreichen den Adressaten beide Kommunikationsenden. Was soll man von einem Unternehmen halten, das derart kommuniziert? Was bedeutet dies für künftige Kommunikations-Aktivitäten? Das schließt nicht aus, dass im Hintergrund Zusatzinformationen zur Einordnung gegeben werden können und sollen, wenn dies richtig und notwendig ist. Nur sollten diese auf ein und dieselbe Story einzahlen, wenn bei dem Empfänger keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit zurückbleiben sollen.
Wo Menschen arbeiten, machen sie Fehler. In einer Welt, die immer stärker wertegetrieben ist oder anders ausgedrückt: immer moralisierender wird, haben es diejenigen einfacher, die mit Fehlentwicklungen offen umumgehen, zeigen, dass sie daraus gelernt haben, es künftig besser machen wollen. Wenn dies so ist, stellt sich die Frage, weshalb ein Unternehmen warten soll, bis Dritte einen mit einer Storyline konfrontieren, gegen die dann im Zweifel argumentiert werden muss. Anstatt sich in die Defensive drängen zu lassen, sollten Unternehmen vom Ende her denken und mit Ehrlichkeit und Authentizität die Offensive suchen. Warum warten, bis jemand den Medien steckt, dass es ein Enforcementverfahren der Aufsicht gibt, anstatt selber zu erklären, was der Hintergrund dafür ist? Ehrlichkeit und Authentizität erhöhen die Chance, dass Argumente gehört und verstanden werden.